2016 – Internationales Jahr der Hülsenfrüchte

Die Fabaceae (= Leguminosae) sind durch den Besitz eines einzelnen oberständigen Fruchtblattes gekennzeichnet, aus dem häufig eine vielsamige, an Bauch- und Rückenseite aufspringende Hülse wird (Hülsenfrüchtler).  Siehe Strasburger – Lehrbuch der Pflanzenwissenschaften.

Die Fabaceae sind sehr artenreich, von diesen wurden 41 Arten von Menschen domestiziert. Es wurden u.a. Kulturformen selektiert deren Hülsen bei der Reife nicht aufspringen, dadurch wird der Ernteverlust gemindert.

Hülsenfrüchte werden auf Grund ihres Gehaltes an Proteinen, Kohlehydraten und Ölen positiv bewertet.

Hier Informationen der aid – Hülsenfrüchte – Von der Pflanze bis in die Küche

In Kooperation mit symbiontische Bakterien in Wurzelknöllchen reichern Fabaceae durch Stickstofffixierung die Böden an. Die Rhizobien waren Mikrobe des Jahres 2015.

Je nach Art und Sorte können Hülsenfrüchte jedoch leider mehr oder weniger problematische Inhaltsstoffe, wie Lektine, Proteaseinhibitoren, Toxine, α-Galactoside und Allergene enthalten.

Die für den Menschen nicht verdaulichen α-Galactoside wie Raffinose (α-Dgalactopyranosyl-(1→6)-α-Dglucopyranosyl β-Dfructofuranoside) und Stachyose ( β-Dfructofuranosyl α-Dgalactopyranosyl-(1→6)-α-Dgalactopyranosyl-(1→6)-α-Dglucopyranoside ) werden von Bakterien im Enddarm unter Entwicklung von Gasen abgebaut, die Blähungen verursachen.

Die α-Galactoside können durch α-Galactosidasen hydrolysiert werden. Z.B. können Lactobacilli zur Fermentierung von Soja-Milch zur Verminderung des Gehaltes an α-Galactoside eingesetzt werden.

Leider sind manche Inhaltsstoffe – wie z.B. auch die Allergene der Lupine – hitzebeständig .

Für das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) waren Berichte über schwerwiegende allergische Reaktionen durch Lupinenprodukte Anlass, die Häufigkeit der Verwendung von Lupinenprodukten in Lebensmitteln und das Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Lupinen zu beschreiben.

Zu den Fabaceae gehört auch der Goldregen (Laburnum anagyroides), der zur Giftpflanze der Jahres 2012 gewählt wurde.

Wiki Goldregen.JPG
Von Hans Kadereitka 07. Jan. 2008 (CEST), GFDL, commons.wikimedia.org

Ebenso sind toxischen Samen der Paternosterbohnen (Abrus precatorius) nicht für Kinder geeignet. Die Samen enthalten u.a. Abrin,  ein Ribosomen inaktivierendes Protein.

Abrus precatorius seeds.jpg
Von Steve Hurst @ USDA-NRCS PLANTS Database – USDA, Gemeinfrei, commons.wikimedia.org

http://www.bfr.bund.de/cm/343/schmuck-aus-paternosterbohnensamen-nicht-fuer-kinder-geeignet.pdf

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